Laut Statista steht Europa vor gravierenden demographischen Veränderungen. Der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter wird zurückgehen und die älteren Menschen werden einen steigenden Anteil der Bevölkerung ausmachen. Die Grafik zeigt die Entwicklung auf Basis einer Prognose von Eurostat.
Den gesamten Artikel von Matthias Janson lesen Sie hier.
Europa steht vor gravierenden demografischen Veränderungen. Im Zeitraum von 2021 bis 2100 wird der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter voraussichtlich zurückgehen, während ältere Menschen voraussichtlich einen steigenden Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmachen werden. Die Statista-Grafik illustriert diese bevorstehende Entwicklung auf Basis der Prognose des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat). Der Anteil der über 80-Jährigen an der EU-Bevölkerung wird demzufolge zwischen 2021 und 2100 von 6,0 % auf 14,6 % um das Zweieinhalbfache steigen. Die über 65-Jährigen werden Ende des Jahrhunderts 31,3 % der EU-Bevölkerung ausmachen. Derzeit liegt ihr Anteil nur bei 20,8 %. Die Bevölkerungsgruppe im Alter von 15 bis 65 Jahren schrumpft dagegen im selben Zeitraum um etwa 10 Prozentpunkte.
Der Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren nimmt dabei in allen EU-Mitgliedstaaten zu. Der Anstieg innerhalb des letzten Jahrzehnts reicht von 5,2 Prozentpunkten (pp) in Finnland, 5,1 pp in Polen, 4,7 pp in Liechtenstein und 4,6 pp in Tschechien – bis zu 1,3 pp in Deutschland und 0,7 pp in Luxemburg.
Der Anstieg des relativen Anteils älterer Menschen lässt sich durch eine längere Lebensdauer erklären – ein Muster, das sich seit mehreren Jahrzehnten zeigt, da die Lebenserwartung zumindest bis 2019 gestiegen ist. Diese Entwicklung wird oft als „Altern an der Spitze“ der Bevölkerungspyramide bezeichnet.
Die über viele Jahre konstant niedrige Fertilität hat jedoch zur Alterung der Bevölkerung beigetragen, wobei weniger Geburten zu einem Rückgang des Anteils junger Menschen an der Gesamtbevölkerung führten. Dieser Prozess wird als „Alterung am unteren Ende der Bevölkerungspyramide“ bezeichnet und lässt sich an der sich verengenden Basis der EU-Bevölkerungspyramide zwischen 2006 und 2021 beobachten.
Diese Entwicklung gibt es auch in Deutschland, wie diese Statista-Grafik zeigt. Demnach fiel 1950 noch rund jeder elfte Bundesbürger in die Altersgruppe 65+. Im Jahr 2019 trifft das bereits auf jeden fünften zu. Der demografische Wandel ist in Deutschland also in vollem Gang, die Belastungen für das Rentensystem steigt.
Deshalb müssen wir uns jetzt in Sachen Pflege, Altersvorsorge, Wohnen, Altersarmut, Mobilität, Nachbarschaftshilfe, Einsamkeit und einem guten Leben im Quartier mit verlässlicher Nahversorgung gut aufstellen.
Age-friendly City, das Projekt der Weltgesundheitsorganisation für selbstbestimmtes Leben im Alter kann einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung tragfähiger Konzepte leisten!
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