Wichtige Projekte für Senior*innenpolitik im Hamburger Haushalt beschlossen

Große Freude in Hamburg: Wir haben unseren Haushaltsplan in der Bürgerschaft beschlossen und können wichtige Themen für ältere Menschen umsetzen.

  1. Wir stärken die Teilhabe, indem wir speziell für Ältere Schulungen für Tablets und Smartphones anbieten, Leihgeräte und für WLAN in Senior*innentreffs sorgen.
  2. Die Angebote in Senior*innentreffs werden vielfältiger und es wird erstmals auch hauptamtliche Unterstützung geben.
  3. Wir stellen in allen Bezirken altersfreundliche Freundschaftsbänke auf, gegen Einsamkeit und für mehr Mobilität. 

Senior*innenpolitik und Investitionsprogramm Freundschaftsbänke

Gleichberechtigte Teilhabe gerät auch im Laufe des Lebens unter Druck. Wenn es im Alter z. B. beschwerlicher wird, Strecken zu Fuß zurückzulegen oder die Digitalisierung vieler Lebensbereiche große Anpassungsleistungen erfordert, ist die Freiheit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, im Alter schnell gefährdet. Deshalb ist Senior*innenpolitik für die Regierungsfraktionen gleichermaßen Teilhabepolitik. Der Weg, den wir beschreiten wollen, orientiert sich an der Idee einer „Age-friendly City“ im Sinne der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Die rund 80 Senior*innentreffs in Hamburg sind als Teil der bezirklichen Offenen Senior*innenarbeit Anlaufpunkte für ältere Menschen in den Quartieren und Stadtteilen. Für viele ältere Menschen sind sie Teil der aktiven, selbstständigen und selbstbestimmten Lebensführung. Geleitet werden die Treffs in den meisten Fällen von Senior*innen, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit Veranstaltungsprogramme gestalten, Abrechnungen erledigen, Kursleitungen koordinieren, Materialien besorgen und viele weitere Aufgaben wahrnehmen. 

Die neue Globalrichtlinie zur bezirklichen Offenen Senior*innenarbeit sieht vor, dass künftig die Angebote in den Senior*innentreffs stärker die Vielfalt der Gesellschaft beispielsweise im Hinblick auf ethnische Wurzeln und sexuelle Identitäten berücksichtigen und abbilden. Die gestiegenen Anforderungen führen zu einem Mehraufwand für die oft hochbetagten Senior*innentreffleitungen und verschärfen die Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Nachfolger*innen für diese Positionen. 

Damit Senior*innentreffs auch weiterhin in der gesamten Stadt Anlaufpunkte für ältere Menschen sind, braucht es eine Entlastung der ehrenamtlichen Senior*innentreffleitungen durch hauptamtliche Unterstützung. Diese soll in Projektform durch gemeinnützige Träger wie beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände e.V.  erfolgen.

Die umfassende Digitalisierung unserer Lebenswelt bietet besondere Chancen und birgt gleichzeitig Risiken für das Leben im Alter. Die rot-grüne Koalition will verhindern, dass die Verlagerung vieler Dienstleistungen und sozialer Kontakte in den digitalen Raum Menschen im Alter abhängt. Um dem entgegenzuwirken, wurde das Projekt der Digitalmentor*innen entwickelt, die in den Begegnungsstätten für Senior*innen sehr erfolgreich Schulungen anbieten und stark nachgefragt werden. Dieses Programm ist erfolgreich und soll fortgeführt und verstetigt werden.

Auch die Senior*innentreffs als Teil der bezirklichen Offenen Senior*innenarbeit, stehen vor der Herausforderung, ihr programmatisches Angebot beständig weiter zu entwickeln, um die Vielfalt der Gesellschaft auch im Hinblick auf die Gruppe der LSBTI*-Personen unter den Alten abzubilden, die generationsbedingt oft stark unter Ausgrenzung und Abwertung gelitten haben. Hier wollen wir die Öffnung der Senior*innentreffs gezielt unterstützen, um mehr adäquate Angebote für LSBTI*-Personen zu entwickeln.

Altersfreundliche Bänke im öffentlichen Raum leisten einen erheblichen Beitrag zum Erhalt der Mobilität und damit zur Teilhabe am öffentlichen Leben. Mit einem Investitionsprogramm in alters- und kommunikationsfreundliche Bänke leisten wir einen Beitrag zur Lebensqualität vor allem älterer Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind und öfter Verschnaufpausen brauchen. Sie sollen insbesondere an Fußverkehrswegen, in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen sowie an belebten Plätzen, vor Supermärkten, Banken oder Arztzentren stehen. 

Altersfreundliche Bänke sind mit Seiten- und Rückenlehnen ausgestattet und haben eine Sitzhöhe und Sitztiefe von über 50 cm, die das Aufstehen erleichtern. Die Bänke sind besonders einladend und kommunikationsfreundlich, wenn sie als „Freundschaftsbänke« markiert und in einer einheitlichen Farbgebung leicht erkennbar sind. 

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